Sonntag, 4. September 2011

Off-Season...unter Zwang

Nach der Challenge Copenhagen wollte ich entscheiden, wie die Saison weitergeht und ob ich noch eine letzte Halbdistanz, die Signa Challenge Walchsee, starten würden. Aber schon nach der Langdistanz hatte ich keine wirkliche Lust mehr, so dass ich mich entschloss in die Off-Season zu starten. Ziel war es, in den kommenden Wochen, mich einfach zu erholen und meinem Körper etwas Ruhe zu gönnen, da die Saison mit der Langdistanz, der Hochzeitsplanung und schließlich einem Nebenjob doch recht anstrengend war. Dennoch wollte ich nicht einfach so gar nichts mehr machen und fuhr deswegen doch noch reichlich Rad, bis zum 23.08.11. Wieder einmal ein sonniger Tag und direkt eine Möglichkeit eine schnelle Runde mit ein paar Trainingskameraden vom ASK zu drehen. Inhalt waren natürlich auch hier einige Ortsschildsprints, doch der letzte, kurz vor der Eisdiele, wurde mir zum Verhängnis. Ich bin aus der Pedale heraus, habe mich überschlagen und all dies bei knapp über 40 km/h. Resultat des Tages waren nun ein zerschundener Körper, eine Verstauchung des Nacken uns kaputtes Material. Zum Glück ist mir aber nicht allzu viel passiert und ich zehre akut nur noch von den reichlichen Schürfwunden. Auch war ich froh, dass ich nicht auf meinem schönen Zeitfahhrad unterwegs war, denn ich glaube, dass Carbon hätte auf der Straße verloren.


Nun ja, was soll ich sagen...hätte ich auf meine Frau gehört und tatsächlich eine Off-Season mit nicht ganz so viel Elan bestritten, müsste ich mich heute wenigstens nicht über die Häme ärgern, aber wer den Schaden hat.... ;-)

Meine erste LD - Challenge Copenhagen - 14.08.11

Die Saison stand ganz im Zeichen meiner ersten Langdistanz (Challenge Copenhagen) und nachdem mein Bruder mit einer tollen 9:56h in Roth gefinished hatte, standen auch meine Ziele fest ;-)Bereits am Donnerstag Morgen sind Arwen und ich nach Copenhagen geflogen und da mein Bruder mein Rad mitnahm, ersparte ich mir den Stress, selber im Auto anreisen zu müssen.Unterkommen sind wir im Race Hotel "Bella Sky", ein neueröffneter Komplex (ähnelt einem gelandeten Raumschiff), in welchem wir die Tage vor dem Rennen in Ruhe entspannen konnte. Da wir schon so zeitig angereist sind, konnte ich mir gemeinsam mit Hans D. Nilsson, einem dänischen Profitriathleten, die Schwimmstrecke testen und mir auch einige Informationen zu der Radstrecke holen, auf der im letzten Jahr viele Athleten einen oder gar mehrere Platten zu beklagen hatten.
 Doch der "Raceday", der 14.08.11 rückte näher und nachdem ich schon die ganze Woche über immer sehr zeitig aufgestanden bin, um meinen Biorhythmus an das zeitige Aufstehen zu gewöhnen, hatte ich auch keine Probleme pünktlich um 4:00 Uhr aufzustehen und das gute Frühstück zu genießen. Langsam aber sicher stieg auch die Aufregung, doch glücklicherweise geht es manchen Profi`s auch noch so.Anschließend ging es zur Wechselzone, an dem ich mein Fahrrad für das Rennen vorbereitete und liebevoll mit PowerBar-Riegeln drapierte.

Schwimmen
Alle waren sie da, meine Eltern, mein Bruder und meine Verlobte, die mich bei diesem Rennen unterstützten.
Kurz vor dem Start um 7:15 Uhr konnte meine Startgruppe (die 3. Welle) den Startbereich betreten, doch Einschwimmen war verboten, so dass sich Viele mit lockereren Armbewegungen aufwärmten. Schon vor dem Rennen haben die Meisten in meinem Umfeld mir gesagt, ich soll das Rennen locker angehen. So bin ich ruhig angeschwommen und habe schnell meinen Rhythmus gefunden. Bereits nach der Hälfte der Strecke schwamm ich in das 10 Minuten eher gestartete Frauenfeld. Zum Ende hin merkte ich auch langsam die fehlenden langen Schwimmeinheiten der letzten Wochen, so dass ich viel über Kraft schwamm.Doch trotz einer erwarteten Zeit von knapp 1:05h, stieg ich bereits nach 57:51min aus dem Wasser und lief nach dem Wechsel erstmal an meinem Rad vorbei.

Radfahren
Aber viel Zeit kostete es nicht und so konnte ich schnell auf den schönen Radkurs gehen. Zuerst führte dieser aus der Stadt heraus (10km) um dann auf einen 80km Rundkurs zu gehen, der an der Küstenlinie gen Norden führte um etwa nach der Hälfte ins Landesinnere zu führen. Nach etwa 25km, kurz vor der ersten Aid-Station bemerkte ich, wie sich meine Kurbel lockerte und ich nicht mehr voll treten konnte, doch glücklicherweise konnte ich an der Aid-Station den Fehler beheben (an der 2. Aid-Station prüfte ich das ganze nochmal gegen, was wieder wertvolle Zeit gekostet hat). Nun ging es für mich mit Rückenwind und vorangetrieben von der Scheibe (danke an Dennis für die Leihgabe) weiter gen Norden und es rollte gut. Härter erwies sich die Route im Landesinnere, welche mit vielen kleinen Wellen und Gegendwind zu einer härteren Probe wurde, doch das liegt mir ja und so konnte ich im gesamten Rennverlauf eine gleichmäßige Pace halten. Die Schwankung in der Durchschnittsgeschwindigkeit lag insgesamt bei einem halben km/h, immer um die 38km/h.Ein weiterer Knackpunkt war der ausgefallene Pulsmesser, der die Signale wohl durch das Karbon nicht verarbeiten konnte und so fuhr ich die gesamte Strecke ausschließlich nach Gefühl, welches zum Ende immer schmerzlicher wurde. Doch reichte es aus, um auch in das männliche Profifeld zu fahren.Nach einer Radzeit von 4:44:58h stieg ich als Gesamt 28. und 3. meiner AK vom Rad.

Laufen
Doch lange sollte dieser Zustand nicht anhalten. Die Laufstrecke führt auf einer 5km Wendepunktstrecke quer durch die Innenstadt von Kopenhagen und mit knapp 125.000 Zuschauer war die Atmosphäre einfach nur fantastisch und mein Outfit im Deutschland-Design (danke an K-Swiss) tat sein übriges, zumindest konnte ich vorher nicht erahnen, wie viele Deutsche an der Strecke sein würden. Anders als gedacht, bin ich ein wenig zu schnell angelaufen, denn für die ersten 3km lag der Schnitt bei je 4:20min und das ist für meine Verhältnisse etwas zügig.
Denn ab dann bin ich auch immer langsamer geworden (am Ende etwa 5:45min). Ab Kilometer 15 begannen auch Magenprobleme, wodurch ich die folgenden beiden Runde nichts zu mir nehmen konnte, denn selbst Wasser trinken verursachte Schmerzen.In dieser Zeit hat mich mein Bruder Eric super unterstützt, der einen Teil mit mir mitgekommen ist und mir viele gute Ratschläge gegeben hat. Und viel wichtiger, er hat meinen Schweinehund ersetzt und pushte mich die ganze Zeit immer weiter. Am Ende, in der letzten Runde, hatte sich mein Magen wieder beruhigt und ich konnte mit dem RedBull und der Hilfe meines Bruder den Marathon in einer Zeit von 4:03h zu Ende bringen.


Gesamt sollte all dies zu einer Zeit von 9:51h und Platz 128 auf meiner ersten Langdistanz führen und ich bin froh, an diesem genialen Tag, über die Unterstützung von meine Bruder, meinen Eltern und meiner Verlobten Arwen.

Neuer Blog

Nachdem ich lange mit mir gehadert habe, wie ich denn eine Website für mich erstellen könnte, bin ich über die Möglichkeit der Google-Blogs gestoßen und probiere dies als weiteres Kommunikationsmedium zu Facebook & Google+ aus ;-)